Im ersten Schwangerschaftsdrittel leiden viele Schwangere neben Übelkeit und Müdigkeit auch unter mittleren bis starken Kopfschmerzen. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben und hat unterschiedliche Präventions- beziehungsweise Behandlungsmöglichkeiten. Zu unterscheiden sind:

  • Spannungskopfschmerz
  • Migräne
  • Unterzuckerung
  • Übermüdung/zu viel Schlaf
  • psychosomatische Schmerzen (Stress)
  • Kopfschmerz durch Bluthochdruck, im Besonderen Präeklampsie
  • Entzugserscheinungen bei Koffeinverzicht
  • verstopfte Nebenhöhlen

Ursachen und Hilfe

Vermutlich liegen Schwangerschaftskopfschmerzen, ähnlich wie Übelkeit und Gereiztheit, ursächlich an der hormonellen Umstellung. Deshalb verschwinden sie auch nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel. Spannungskopfschmerzen werden meist von Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich ausgelöst. Eine längere sitzende Tätigkeit, zum Beispiel bei der Arbeit vor dem Computer bei falscher Haltung, kann solche Kopfschmerzen auslösen. Hier hilft eine Schulter-, Nacken- und Kopfhautmassage. Migräne tritt meist nicht erst während der Schwangerschaft auf. Die meisten Frauen litten schon vor der Schwangerschaft unter Migräneattacken.

Wenn die Zyklusblutung ursächlich für die Schmerzen war, bleiben schwangere Frauen meist davon verschont. Unterzuckerung ist ein häufiges Phänomen und verursacht oft neben Kreislaufproblemen, Gereiztheit und Schwindel auch sehr plötzlich auftretende Kopfschmerzen. Diesem Problem kann frau mit regelmäßigen kleinen Mahlzeiten und einem Snackvorrat für unterwegs entgegenwirken. Vor allem in der Frühschwangerschaft kann sich manche Frau phasenweise kaum noch auf den Beinen halten und könnte tagelang einfach nur schlafen. Schlaf braucht der Körper jetzt auch viel, denn die hormonelle Umstellung verbraucht auch viel Energie. Dennoch sollte möglichst ein regelmäßiger Rhythmus gefunden werden, sodass weder Schlafmangel noch zu viel Schlaf Probleme verursachen kann.

Eine Frau auf der Couch hat Kopfschmerzen

Wie wirken Frauen den Kopfschmerzen entgegen?

Stress und Aufregung erlebt die werdende Mutter sowieso als viel belastender als zuvor. Damit nicht vor lauter Stress der Schädel brummt, sollten alle Beteiligten für Zeiten der Ruhe und Harmonie sorgen und Probleme nicht unter den Teppich kehren, sondern offen und freundlich ansprechen. Wenn die Ursache der Kopfschmerzen unbekannt ist, sollten folgende Dinge ausprobiert werden:

  • Bewegung an der frischen Luft
  • kaltes Wasser zur Verengung der Blutgefäße (kalte Kompresse oder kalte Dusche)
  • Akupunktur
  • bestimmte angenehme Gerüche (bei Kopfschmerz sollen grüne Äpfel helfen, bei Übelkeit Zitrone)
  • Paracetamol
  • nur bis zur 28. SSW Ibuprofen

Wann zum Arzt?

Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen sollten alle Fragen der werdenden Eltern geklärt werden. Somit können hier auch die Kopfschmerzen angesprochen und gegebenenfalls eine Therapie ausgearbeitet werden. In den meisten Fällen sind die Schmerzen zwar unangenehm, aber harmlos. Ausnahme bildet die sogenannte Präeklampsie, eine besondere Form des Bluthochdrucks in der Schwangerschaft. Weitere Symptome einer Präeklampsie sind plötzliches Anschwellen der Gliedmaßen, Eiweiß im Urin, Bauchschmerzen und Sehstörungen.

Die Einnahme von Schmerzmitteln muss in jedem Fall mit dem Gynäkologen besprochen werden.